Mit Beginn der Baumaßnahmen zur Errichtung des Flughafens verloren viele Heidebauern Teile ihrer Existenzgrundlage. Durch Zwangsenteignungen entstand eine 250 ha große Fläche, die vor ihrer Einebnung im Jahr 1938 ursprünglich aus hügeligem, sandigem Gelände bestand, bewachsen mit Eichen, Birken, Wacholder und Heide. In der Mitte prägte eine große Senke mit Wiese das Bild. Da der sandige Boden mit einer Ortsteinschicht für den Rasenbewuchs des zukünftigen Flugfeldes eine zu schlechte Qualität aufwies, wurde im großen Stil mit Torf sowie Mist gedüngt. Die strukturschwache Heideregion erlebte plötzlich einen großen Baubedarf: so entstanden kurzfristig 60 Baracken, Kantinen und Wirtschaftsräume. Mit Aufnahme des Flugbetriebes durch die Luftwaffe - die erste Maschine landete am 13.9.1939 - mussten Unterkünfte für Piloten, Flugleitung, Kasinos, Tagungsräume und ein Lazarett mit Schwimmbecken errichtet werden. Zu Tarnzwecken erhielten die Baracken Spitzdächer und wurden mit Reetgras bedeckt. Gegenüber der feindlichen Luftaufklärung sollte das Gelände den Eindruck eines Heidedorfes erwecken. Auch entstanden Munitionsbunker und unterirdische Tanklager. Als Veranstaltungsraum und Kino wurde eine Halle mit 840 m² Fläche für die Organisation KdF (¨Kraft durch Freude¨) errichtet. Die KdF förderte Freizeit und Gruppenaktivitäten. Die Materialanlieferung sowie auch die Versorgung des Flughafens erfolgte über die Gleise der bereits 1901 errichteten Heidebahn - der zugehörige Haltepunkt Barrl wurde im Jahr 1989 aufgelassen. Mit der Streckenertüchtigung verschwand im Jahr 2011 auch der alte Bahnsteig.
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